Übungen – dein Leben, deine Vergangenheit

 

Übung:

Liste alle Situationen auf, die du schon erfolgreich gemeistert hast. Wenn dir auf Anhieb nichts einfällt, dann beginne mit dem 1. Schultag. Suche dir mindestens 10 Situationen, wo du etwas erreicht hast, über deinen Schatten gesprungen bist oder einfach glücklich und stolz auf dich warst.

 

Übung:

Schreibe alle Situationen deines Lebens auf, in denen du dich richtig entspannt gefühlt hast. Gehe so genau wie möglich in diese Situation. Beschreibe sie detailliert.

Zum Beispiel:

Als ich mit meinen Freundinnen vor einigen Jahren Abends am Strand unterwegs war und wir uns zu drei musizierenden Italienern setzten. Der Sand kitzelte zwischen den nackten Zehen und war immer noch aufgeheizt vom Tag. Eine leichte Meeresbrise umgab uns und wir hörten das Rauschen der Wellen im Hintergrund. Luciano spielte auf der Gitarre No Woman No Cry von Bob Marley und wir sangen dazu.

Ein weiteres Beispiel:

Sabine erzählt vom entspanntesten Moment ihres Lebens: Das war vor beinahe 20 Jahren, als ich mit meinem damaligen Freund Karl auf einer Beachparty bei Freunden war. Es war Nachmittag, es wurde gegrillt und die Männer bekamen alle einen Sombrero, da das Motto „Viva la Mexico“ war. Im Hintergrund liefen spanische und mexikanische Songs. An diesem Tag hatte es bestimmt 40 Grad. Karl und ich suchten uns ein schattiges Plätzchen. Wir lagen dicht nebeneinander im Gras und er legte den Sombrero über unsere Köpfe. Ein Sombrero für uns beide. Es war als würde die ganze Welt draußen bleiben. Wir hörten wie einige im Pool herum tobten und andere tanzten oder aßen, aber es war als wären wir nur zu zweit. Ich habe seither viele schöne Momente in meinem Leben erlebt und Karl ist längst Vergangenheit, aber dieser Moment ist einer der entspanntesten Momente meines Lebens.

Es ist immer die Gesamtsituation die dafür sorgt, dass etwas unvergesslich bleibt. Aber was war in diesen Situationen so entspannend? Die Tatsache mit fremden Menschen gemeinsam zu singen? Sich mit jemandem so verbunden zu fühlen?

Versuche so genau wie möglich auf diese Situation einzugehen. Und wenn du schon darüber nachdenkst, dann schenke dir ein Lächeln und bedanke dich für dieses Erlebnis. Es ist wichtig in der Gegenwart zu leben und nach vorne zu schauen, aber es ist auch wichtig, dass wir dankbar sind für alles wir schon erlebt haben. Sabine zum Beispiel hat sich nur ein paar Wochen nach diesem Moment von Karl getrennt. Es gab einen Auslöser, es gab Kränkungen und sie blieben keine Freunde, so wie sie es sich einst versprochen hatten. Das Leben passiert, aber dieser eine Moment bleibt und Sabine kann in Gedanken in diesen Moment zurückkehren. Wenn sie angespannt oder gestresst ist, dann denkt sie an diesen Augenblick. Ohne ihn noch weiter zu bewerten, ohne wieder die Kränkung aufleben zu lassen, ohne Wehmut oder Wut. Einfach nur dieser Augenblick.

Es ist eine Form der Meditation, wenn du gedanklich in Momente gehst, in denen du richtig entspannt warst. Du kannst so das Gefühl jederzeit wieder abrufen. Du kannst dir auch die Frage stellen: Wie ziehe ich mehr von diesen Momenten in mein Leben?

 

Übung:

Notiere dir alles was du je gelernt hast. Wirklich ALLES. Diese Übung ist sehr wichtig, da wir meist weniger von uns halten und uns selten etwas zutrauen. Dabei haben wir alle schon so viel gelernt und es spielt überhaupt keine Rolle, ob du gerade arbeitslos bist oder einen verantwortungsvollen gut bezahlten Job hast. Jeder von uns hat so viel in seinem Leben gelernt und wir haben selten aufgegeben. Das kam erst mit der Zeit, als wir uns selbst immer mehr eingeredet haben, dass wir zu irgendetwas nicht fähig sind.

Mag sein, dass du einige Dinge nicht kannst, aber du kannst alles lernen. Wenn wir etwas dreimal gemacht haben und es hat nie geklappt, dann versuchen wir es meist kein viertes Mal. Wir sind davon überzeugt „Ich kann das nicht“ oder „Das klappt ja eh nicht“. Aber das ist nicht wahr! Die Chance, dass wir es beim vierten Mal besser machen, als die letzten drei Male liegt bei 100%. Und mit jeder Erfahrung steigt die Kompetenz.

Als wir gehen lernten, haben wir auch nicht gesagt „Jetzt bin ich schon viermal hingefallen, jetzt lass ich es bleiben“. Um dir wieder bewusst zu werden, was du alles kannst, notiere dir alles, was du bisher gelernt hast. Es wird dich zum Staunen bringen, was das alles ist. Wenn du auch hier Schwierigkeiten hast und dir nichts einfällt, dann beginne mit den Dingen, die wir alle gelernt haben, der Rest kommt dann von selbst.

 

Ich habe gelernt:

…zu gehen
…zu sprechen
…zu schreiben
…zu tanzen
…mit dem Auto zu fahren
…Fahrrad zu fahren
…zu schwimmen

Schaue wie viele Dinge dir einfallen und schreib sie alle auf. Höre nicht nach ein paar Einfällen auf, nur weil du denkst zehn reichen. Schreib einfach alles auf, bis dir nichts mehr einfällt. Du kannst ein paar Tage später die Liste durchgehen und dir wird wieder etwas mehr einfallen. Wiederhole das immer wieder, wenn du an dir zweifelst.

Während wir im ersten Teil absolut ehrlich auf Dinge in unserem Leben geschaut haben, die nicht so toll sind und uns vielleicht belasten, so schenken wir jetzt dem Positiven unsere Aufmerksamkeit. Trage hier ein, was du in deinem Leben schon gelernt hast und was du in diesem Modul bereits gelernt hast.

 

Arbeitsblätter zum Herunterladen:

Aufgaben, die ich bereits gemeistert habe
Situationen in denen ich wirklich entspannt war
Meine Gedanken zum Modul
was habe ich bisher aus diesem Kurs gelernt