Übung:
Schreibe deine Story! Keine Sorge, du musst jetzt kein Buch über dein Leben schreiben. Gehe einfach in dich und notiere Muster, die sich wiederholen, einschneidende Erlebnisse, alles was besonders positiv oder negativ war. Du kannst Situationen beschreiben, die du gerne anders erlebt hättest. Schreibe über deine Ängste und Sorgen und über deine Vorstellung, wie dein Leben aussehen könnte, wenn alles so wie bisher weiter läuft. Wenn du schon soweit bist, dann notier alle Glaubenssätze die dein Leben prägen. Brauchst du hier ein bisschen Unterstützung, dann blättere zum Kapitel „Glaubenssätze“. Überlege dir einen Titel. Wie könnte ein Buch über dein Leben heißen? Es ist in Ordnung, wenn du dir alles nur in Stichworten notierst.
Deine eigene Story zu schreiben ist eine Art Bestandsaufnahme. Sie hilft dir dabei bestimmte Muster zu erkennen und sie kann dir zeigen wo du nicht mehr hin willst und was du stattdessen möchtest.
Übung:
Welche Eigenschaften fallen dir ein, wenn du an dich denkst. Wenn du den Satz „Ich bin …“ zu Ende führen solltest, wie würdest du ihn ergänzen? Positives und Negatives ist erlaubt. Sei einfach ehrlich und schreibe das auf, was dir ohne allzu lange darüber nachzudenken einfällt.
Übung:
Notiere all deine blockierenden Gewohnheiten, alles von dem du im Grunde bereits weißt, dass es dir nicht gut tut und du es trotzdem machst.
Übung:
Notiere alles was du loslassen möchtest. Diese Übung geht über die blockierenden Gewohnheiten hinaus. Hier kannst du alles aufschreiben: blockierende Eigenschaften, Kontakte, negative Glaubenssätze, Belastendes aus der Vergangenheit, deinen Job, Perfektionismus….
Übung:
Schreibe all deine Ängste auf. Manchmal haben wir das Gefühl, dass wir völlig ängstlich sind und trauen uns deshalb nichts zu. Uns ist oft nicht bewusst, dass viele unserer Ängste eigentlich nur eine Angst ist.
Ein Beispiel:
Betty hat Angst beim Autofahren auf der Autobahn. Sobald die Autos langsamer werden wird ihr flau im Magen, sie beginnt zu schwitzen und bekommt Atembeschwerden. Sie fürchtet, dass sie in einen Stau gerät. Betty fährt auch niemals mit dem Lift, denn dieser könnte stecken bleiben. Wenn sie ihre Großeltern in einem kleinen Bauerndorf besucht und es beginnt zu schütten, bekommt sie eine Panikattacke. Sie weiß erst nicht warum, denn sie mag Regen eigentlich ganz gerne. Betty listete all ihre Ängste auf und fühlte sich ziemlich unzulänglich und hatte das Gefühl, dass ihr einfach alles Angst macht. Während sie ihre Ängste schwarz auf weiß geschrieben sah, wurde ihr klar, sie hat keine Angst vor dem Autofahren oder vor einem Stau, sie hat Angst vor dem Stillstand, davor nicht aus zu können aus der Situation. Das gleiche gilt für den Fahrstuhl. Natürlich hat sie keine Angst mit dem Fahrstuhl zu fahren, sie hat Angst nicht aus zu können, sollte er stecken bleiben. Dann fällt ihr auch die Situation vor vielen Jahren ein, als sie ihre Großeltern besucht hat und innerhalb weniger Stunden so ein Hochwasser war, dass die Straße davor niemand mit dem Auto befahren konnte. Es sind also nicht drei Ängste, sondern nur eine – aus einer Situation nicht aus zu können. Betty geht in diese Situationen und fragt sich „was ist so schlimm daran?“ und es fällt ihr sofort ein – das Gefühl von Hilflosigkeit. Keine Kontrolle über etwas zu haben, nicht beeinflussen zu können was passiert und sich dabei hilflos ausgeliefert zu fühlen. Betty ging gedanklich weit zurück in ihrer Lebensgeschichte und wusste sofort, woher sie dieses Gefühl kannte. Als sie ein Kind war litt ihre Mutter an einer chronischen Krankheit und hatte häufig Schmerzen. Sie wollte ihre Mutter nicht leiden sehen und ihr so gerne helfen, aber sie wusste nicht wie und fühlte sich absolut hilflos. Sie sah keinen Ausweg aus der Situation.
Ein weiteres Beispiel:
Regina hat Angst vor Krankheiten. Nicht nur vor Krebs, sondern vor chronischen Erkrankungen und selbst vor Magen-Darm-Grippe. Außerdem hat sie Angst vor Hunden, obwohl sie die Meisten davon sehr süß findet. In der Übung wird klar, das Regina keine Angst vor Hunden hat, sondern davor gebissen zu werden. Sie hat auch nicht die Angst an einer Krankheit sterben zu können, sondern davor Schmerzen zu erleiden. Es sind also auch hier nicht mehr, sondern nur eine Angst – die Angst vor Schmerzen.
Du wirst in dieser Übung nicht immer einen gemeinsamen Nenner finden, aber doch sehr oft. Es ist schon erleichternd, wenn du erkennst, dass du kein von Grund auf ängstlicher Mensch bist, sondern all deine Ängste ein und denselben Ursprung haben. Wenn du weißt, mit welchen Erinnerungen, Erfahrungen und Gefühlen diese Angst verbunden ist, kannst du diesen Zustand auch viel einfacher auflösen.
Also liste all deine Ängste auf. Achte darauf, ob sie einen gemeinsamen Nenner oder denselben Ursprung haben. Vielleicht fällt dir auch ein Gefühl ein, dass du damit noch in Verbindung bringst.
Wenn du diese Übungen gemacht hast, hast du die Reise begonnen. Der Anfang ist etwas holprig und manchmal vielleicht etwas schwer, denn es geht darum die IST-Situation zu beleuchten. Wer glaube ich zu sein? Handle ich wirklich gegen mich? Wie handle ich gegen mich? Was will ich loslassen?
Es ist wichtig, dass wir das tun. Aber im nächsten Schritt wird es schon einfacher. Denn jetzt können wir anfangen aktiv zu werden. Jetzt können wir beginnen alte Muster los zu lassen und für uns zu handeln.
Wenn du FÜR DICH handelst und weißt, dass du dich auf dich verlassen kannst, dann wirst du dich nie wieder in deinem Leben hilflos fühlen.
Arbeitsblätter zum Herunterladen: